Lucy Maud Montgomery, Mariah Marsden, Brenna Thummler
Anne auf Green Gables - nach Lucy Maud Montgomery
Verlag: Loewe Graphix
Preis: 18,00€
ISBN: 978-3-7432-1619-8
Graphic Novel ab 10 Jahre
Anne auf Green Gables ist ein Klassiker aus dem Jahr 1908. Die Geschichte handelt von dem Waisenmädchen Anne Shirley, dass Sommersprossen und rote Haare hat. Sie ist aufgeweckt, abenteuerlustig und stur, aber auch fleißig. Als sie zu dem Geschwisterpaar Matthew und Marilla Cuthbert kommt, redet sie sehr viel, macht - nach der Meinung von Marilla - sehr viel unfug und hat sich direkt in das Haus und den Hof der Cuthberts verliebt. Am liebsten würde sie ewig dort bleiben. Doch am Anfang sah es gar nicht danach aus, dass sie bleiben darf. Denn die beiden Geschwister wollten eigentlich einen Waisenjungen haben, damit dieser auf dem Hof mithelfen kann. Anne jedoch schafft es in kürzester Zeit, das beide sie ins Herz einschließen und darf bleiben. Jedoch handelt sie sich immer wieder etwas Ärger ein, da ihre Fantasie sowie ihre forsche Art manchmal mit ihr durchgehen. Dennoch versucht Anne immer wieder alles richtig zu machen. Sie findet außerdem eine gute Freundin in Diana Barry, doch auch da gibt es Höhen und Tiefen, die die beiden aber gemeinsam durchstehen. Selbst die Schulzeit meistert Anne und schafft es sogar, ein Stipendium zu bekommen, um Lehrerin zu werden - was sie sich richtig von Herzen wünscht! Doch ein tragischer Augenblick lässt ihre Welt innehalten. Aber sie verliert ihren Traum, Lehrerin zu sein, nicht.
Am Anfang hat mich der Zeichenstil etwas abgeschreckt, da dieser nicht wirklich mein Fall ist. Oder besser gesagt war. Schon nach den ersten paar Seiten habe ich festgestellt, dass gerade dieser Zeichenstil hervorrangend passt. Besonders die wirbelnden Gefühlsschwankungen von Anne werden auf eine wunderbare Art dargestellt und alles wirkt einfach nur lebendig. Die Farben waren meiner Meinung nach von anfang an genial und richtig passend. Was mich an alldem am meisten fasziniert sind die Augen der Charaktere. Sie sind einfach nur farbige, etwas größere Punkte ohne Pupille und dennoch sind sie so aussagekräftig. Man erkennt immer sofort wie die Gefühle der einzelnen Personen sind. Sehr deutlich wird das auf den letzten Seiten, auf der Marilla fragt, seid wann Anne so eng mit Gilbert Blythe befreundet ist. Dieses besserwisserische Grinsen und die Augen, die einfach nur in einem etwas sarkastischem Ton sagen "Freunde, klar.", sind einfach göttlich.
Für mich ist die Graphic Novel die perfekte Lösung, wenn man an der Geschichte des Klassikers interessiert ist, aber eigentlich keine wirkliche Lust auf den Roman hat. Auch wenn die Graphic Novel nicht alle Bände des Romans abdecken, erfährt man einfach so viel und kann trotzdem darin versinken.