Sarah Crossan

Wer ist Edward Moon?

Verlag: Mixtvision
Preis: 10,00 € (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-95854-140-5
Cover: © Mixtvision
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Stell dir vor, dein großer Bruder wurde wegen eines Mordes zum Tode verurteilt, obwohl er behauptet, den Mord nicht begangen zu haben.

Genau in dieser Situation befindet sich der 17-jährige Joe, aus dessen Sicht das Buch „Wer ist Edward Moon“ geschrieben ist. Seine Mutter ist abgehauen, die Familie hat kein Geld, um sich einen Anwalt zu leisten. Das einzige, was Joe tun kann, ist, nach Texas zu reisen und seinen Bruder im Gefängnis zu besuchen.

Eine Besonderheit des Buches ist, dass der Text, ähnlich wie Verse in einem Gedicht, an ungewöhnlichen Stellen Zeilensprünge hat und oft nur fünf, sechs Wörter in einer Zeile stehen. Ich fand das beim Lesen erst ungewöhnlich und störend, aber man gewöhnt sich schnell daran. Diese Art des Textlayouts gibt dem Buch eine poetische Note.

Das Buch zeigt auf, wie ungerecht Rechtsprechung in Texas sein kann und dass man als arme Familie oft fast keine Chance hat, Recht zu bekommen. Das Thema des Buches ist emotional sehr berührend und traurig.

Spannend ist an der Story, dass man bis zum Ende nicht weiß, ob die Familie es schafft, Edward Moon zu retten oder keine Chance gegen das Gericht hat. Interessant ist auch, dass die Geschichte nicht aus der Perspektive von Edward selbst geschrieben wurde, sondern der Fokus darauf liegt, wie sein Bruder Joe mit der Situation klarkommt und damit umgeht.

Da das Buch nur 357 sehr spärlich beschriebene Seiten hat, hat man es schnell durchgelesen, was vielleicht den ein oder anderen anspricht, der nicht so gern dicke Bücher liest.

Insgesamt fand ich das Buch sehr interessant zu lesen, weil es mal etwas ganz anderes ist als die üblichen Jugendromane und einen Einblick in das ungerechte Rechtsystem in Texas gibt. Die Geschichte ist an einen Fall angelehnt, der in ähnlicher Weise wirklich passiert ist, was die Geschichte realistisch wirken lässt.

Ich würde das Buch Jugendlichen empfehlen, die mit solchen Themen klarkommen und keine großen Schwierigkeiten mit dem Thema Tod und Verlust haben. Es ist sehr schön zu lesen und sehr tiefgründig.

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