Cameron Kelly Rosenblum

The Sharp Edge of Silence

Verlag: Carlsen
Preis: 16,00€
ISBN: 978-3-551-58545-5
Jugendbuch

 

Lycroft Phelps - die Schule, auf die jeder hin will. Denn wer dort seinen Abschluss macht, der hat einen Studienplatz auf einer der renomiertestens Uni sicher. Doch hinter den Fassaden des schönen Internats herrscht eine sehr toxische Männlichkeitskultur. Doch als Quinn Opfer eines sexuellen Übergriffs wird, schwört sie Rache. 

Das erste was mir an dem Buch aufgefallen war, war das Höschen, dass auf dem Cover zu sehen war. Ich habe mich da einfach nur gefragt: Bitte was? Warum? Und dann hab ich angefangen mit dem Lesen. Der Anfang war für mich etwas träge, jedoch gab es den einen Aufhänger, bei dem man einfach weiter lesen musste! Das hat mich die ganze Zeit über begleitet, auch wenn es echt ein paar Situationen gab, bei denen ich das Buch weglegen wollte. Einfach weil so gar nichts passierte oder ich einfach keinen Bock auf das hatte. Besonders die "Liebesgeschichte" von Charlotte war ab und an wirklich anstrengend. Was aber interessant war, war die Erzählperspektive. Diese wurde aus der Sicht von drei verschiedenen Personen geschrieben: Quinn, Charlotte und Max. Alle drei tragen zu der gesamten Handlung was bei, auch wenn die "Hauptperson" eindeutig Quinn ist. Ein weiterer interessanter Teil des Buches war die Abwärts- bzw. Aufwärtsspirale von Quinn und Max. Quinn war am Anfang richtig am Boden und obwohl sie ein selbstzerstörerisches Verhalten gezeigt hat (meiner Meinung nach), hat sie sich doch irgendwie nach oben gekämpft. Währenddessen hat man Max. Dieser war meiner Meinung nach "ganz oben" auch wenn es in dieser Gesellschaftsstruktur nicht den anschein hatte. Aber er hatte richtige Freunde und war eigentlich glücklich. Doch er kam mit denen in Kontakt, die ihre Macht ausgespielt haben (darunter auch der, der den sexuellen Übergriff auf Quinn verübt hat!) und ist immer weiter gesunken. Am Ende hat er alles verloren, auch wenn er Quinn und Co. noch geholfen hat. Charlotte ist in diesem Punkt tatsächlich die goldene Mitte. Für mich allerdings war sie der nervigste Charakter. Sie war immer nur dieses verliebte Mädchen, dass alles andere nicht sehen wollte. Erst als sie Quinn "auf frischer Tat ertappt" hat, platzt ihre Blase. Und von da an wurde sie besser, auch wenn noch immer etwas nervig.

Der Moment, der mich am meisten in diesem Buch geschockt hat, war der, andem das Höschen auf dem Cover Sinn gemacht hat. Das hat mich einfach nur von den Füßen gerissen und etwas geekelt hab ich mich dann schon. Nicht vor dem Höschen, sondern was es in der Geschichte symbolisiert. In dem Moment habe ich nur gehofft, dass so etwas nicht wirklich gibt (und wenn, bitte lasst es einfach bleiben, das ist echt abartig!) Was es genau ist, werde ich hier nicht verraten, das muss schon selber gelesen werden.

Es gibt allerdings einen Punkt, den hätte man definitiv besser machen müssen. Es gab eine Triggerwarnung, allerdings habe ich diese nicht vorne gefunden. Was meiner Meinung nach noch mal Sinnvoll gewesen wäre. Es war ein heftiges Thema und auch die psychischen Auswirkungen von Quinn sind keine leichte Kost.  Wer aber damit keine Probleme hat, der kann das Buch einfach lesen. Für alle anderen: Wenn ihr es lesen wollt, dann tut es, aber legt Pausen ein, wenn es zu viel wird. Dieses Buch schockt so richtig und man hofft einfach nur, dass es reinste Fiktion ist (Ist es leider nicht). Es rüttelt einen wach, mehr auf das eigene Umfeld zu achten. Man wird nicht von jetzt auf gleich alles sehen und verstehen, aber mich hat es vor allem zum nachdenken angeregt. Wichtig ist allerdings: Wenn ihr jemanden kennt dem so etwas ähnliches passiert ist oder es euch selber passiert ist: Es ist nicht eure/seine/ihre Schuld! Und holt euch Hilfe oder bietet demjenigen Hilfe an. Gemeinsam kann man so vieles überwinden und man kann damit klar kommen. Alleine wird es schwierig bis unmöglich.

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