Benjamin Alire Sáenz
Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums
Verlag: Dtv
ISBN: 978-3-423-71741-0
Preis: 9,95 €
Cover: © Dtv
Altersempfehlung ab 15 Jahren
„Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums“, das 2014 erstmals in Deutschland vom dtv veröffentlicht wurde, ist eines von mehreren Jugendbüchern des US-amerikanischen Autors Benjamin A. Sáenz. Dieser wuchs in New Mexico auf und genoss eine bildungsreiche Kindheit und Jugend, geprägt von verschiedensten Studiengängen und Universitäten. Heute unterrichtet er Kreatives Schreiben an der Universität von Texas in El Paso.
Der Roman erzählt die Geschichte des Außenseiters Aristoteles, der auf unerwartete Weise einen Freund namens Dante findet. Durch die Pubertät befinden sich beide in einer Zeit voller Veränderung und Wandel, in der sie sich gegenseitig Unterstützung geben und viel voneinander lernen. Doch als die beiden Gefühle füreinander entwickeln, kann ihnen keiner sagen, wie sie damit umgehen sollen.
Aristoteles, der von allen nur Ari genannt werden will, ist ein fünfzehnjähriger Junge, der in der Kleinstadt El Paso aufgewachsen ist und dort eine Schule besucht. Während er ein meist unbeschwertes Verhältnis mit seiner Mutter hat, findet er kaum Zugang zu seinem Vater, der nach seiner Wiederkehr aus dem Krieg nicht mehr der gleiche ist. Aris Bruder befindet sich im Gefängnis, was ihm zusätzlich sehr zu schaffen macht. Er hat Schwierigkeiten, auf neue Leute zuzugehen, sich zu integrieren und mit Fremden zu interagieren.
Das Buch ist in sechs Teile unterteilt, die jeweils mit einer großen Überschrift und einem Zitat, von beispielsweise M.S. Merwin, versehen sind. Diese einzelnen Teile sind wiederum in unterschiedlich lange Kapitel eingeteilt. Während manche Kapitel mehrere Seiten umfassen, sind andere wiederum nur wenige Zeilen lang. Dies lässt den Leser gut in die Handlung hineinkommen und ermöglicht es, sich bei wichtigen und besonderen Passagen Zeit zum Nach- und Überdenken zu nehmen. Zudem variiert Benjamin A. Sáenz in seinem Schreibstil und gestaltet seinen Roman mit viel wörtlicher Rede, Listen, Briefen und Tagebucheinträgen. So wird einem trotz der Ich-Perspektive ein genauer Einblick in die Gedankenwelt der Nebencharaktere dargeboten. Besonders schön finde ich die Gefühle und Gedanken Aris, die mit vielen Details und Empathie vermittelt werden. Diese regen zum Nachdenken und Hinterfragen an und öffnen einem neue Sichtweisen auf das Leben, Freundschaft und die Liebe. Es hat mich beim Lesen immer wieder positiv überrascht, was für Ansichten und Ideen in dem Roman übermittelt werden.
Abschließend lässt sich festhalten, dass dieses Werk von Benjamin A. Sáenz ein ganz besonderes Jugendbuch ist, das sich nicht nur für jüngere, sondern auch für ältere Literaturbegeisterte zu lesen lohnt. Man kann nicht nur viel über Freundschaft, Familie und die Liebe mitnehmen, sondern hat auch noch 383 Seiten voller schöner Worte.