Yuuri Eda

Eternal Yesterday

Verlag: Carlsen Verlag
Preis: 15,00€
ISBN: 978-3-551-62150-4
Jugend Roman

 

Für Koichi und Mitsuru ist es ein Tag wie jeder andere. Sie gehen zusammen zur Schule, denn Koichi ist Mitglied im Basketballteam. Mitsuru begleitet ihn, da er die Ruhe vor Schulbeginn mag. Doch dann geschieht ein Unglück und Koichi stirbt. Oder auch nicht? Denn Koichi steht auf als wäre nichts gewesen. Auch spürt er keine Schmerzen, obwohl er einige Knochenbrüche davon getragen hat. Für Mitsu ist allerdings nur wichtig, dass Koichi noch lebt und das niemand davon erfahren darf. Doch kann Koichi wirklich so weiterleben? 

 

Mir hat die Geschichte “Eternal Yesterday” wahnsinnig gut gefallen. Es war eine hauchzarte Liebesgeschichte, die leider schon direkt am Anfang zum scheitern verurteilt war. Dennoch habe ich mitgefiebert und gehofft, dass Koichi doch noch irgendwie weiter “leben” kann. Die Gefühle zwischen Mitsu und Koichi waren so herzergreifend und gleichzeitig herzzerreißend. Man hat richtig gespürt, dass die Liebe zwischen den beiden sehr tief ging und auch noch sehr frisch war. Dennoch hatte man schon das Gefühl, dass sie irgendwie länger in einer Beziehung steckten, auch wenn das natürlich nicht der Fall war. Aber wie sie miteinander umgingen, war besonders.

Deswegen fand ich auch diesen Zwiespalt, in dem sich Mitsu befand so ergreifend. Jemanden auf so eine Weise zu verlieren und das noch mit an zusehen, muss einfach nur schrecklich sein. Da kann ich es verstehen, dass man mit all seiner Macht versucht, es nicht wahrhaben zu wollen oder zu lassen. Das Koichi dadurch wieder zum Leben erweckt wurde, hört sich einfach wie das perfekte Wunder an. Doch der Schmerz zu wissen, dass er eigentlich tot ist, bleibt. Aber das Buch befasst sich ja nicht nur mit diesem Verlust bzw. dem Schmerz des Verlustes, sondern auch mit einer normalen Trennung. Und auch da hat man gesehen, dass jeder anders mit Verlust und Trennung umgeht.

Es ist aber so wichtig den Schmerz nicht in sich reinzufressen, sondern zu reden. Und das war, meiner Meinung nach, das besondere an Mitsu. Er hat unbewusst geredet, mit Koichi, mit dem Klassensprecher, mit der Freundin seines Vaters (obwohl er sie nicht wirklich leiden konnte), mit der gesamten Klasse. Auch wenn er immer wieder beteuerte, dass Koichi lebt, hat er so doch mit Leuten geredet und sich mit seinem Verlust in einem kleinen Maße auseinander gesetzt. Natürlich war der gesamte Verlust nicht einfach weg und auch da fand ich das Buch einfach nur wunderschön.

Es wurde auf eine besondere Art, die nah ans Herz ging und trotzdem sehr sachlich blieb, geschrieben, dass man nie das Gefühl hatte, es wäre zu absurd. Obwohl es ja auch um das Übernatürliche geht. Man kann es aber auch so sehen, dass es eine besondere Art ist, mit Verstorbenen umzugehen. Denn es gibt ja viele Menschen, die das Gefühl haben, sie sehen Verstorbene oder spüren, dass diese da sind. In Koichis Fall war er physisch da, aber es hätte genauso gut als eine Metapher die ganze Zeit genutzt werden können. Wenn es das nicht sogar ist.
Ich selber habe es nicht als solche betrachtet, sondern als wunderbare Romanze mit leichtem Mystery und Spice Fall betrachtet.

Und ich muss auch sagen, dass gerade das Ende mich sehr an meine Grenzen gebracht hat und ich auch die eine oder andere Träne vergossen habe. Ich wünsche niemanden solch ein Erlebnis und hoffe, dass die, die so etwas erfahren mussten, Menschen um sich herum haben, die ihnen helfen können. Und sollte jemand niemanden persönlich haben, bitte nicht verzweifeln.
Ruft bitte in solchen Fällen einfach die Nummer gegen Kummer (116111 für Kinder und Jugendliche ; 0800 111 0 550 für Erwachsene) oder die TelefonSeelsorge (0800 1110111 oder0800 1110222) an! Niemand muss alleine dastehen und alleine mit schwierigen Momenten auskommen.

Dieses Buch ist eine klare Empfehlung von mir!

Kommentare

Keine Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich

Dein Kommentar erscheint erst nach einer Prüfung durch die Stadtbücherei Penzberg.